Herkunft und Ursprung
Die Heimat der Weihergeister sind die Weiher auf der Gemarkung von Weißensberg, von denen es früher sechs, heute nur noch zwei gibt.
Von 1383 bis zur Säkularisation im Jahre 1808 war das Heilig-Geist-Spital zu Lindau (B), Eigentümerin nicht nur dieser Weiher, sondern auch Patronats- und Lehensherr über das ganze Dorf. Ebenso oblag dem Heilig-Geist-Spital zu Lindau (B) die innere Gerichtsbarkeit, während die äußere Gerichtsbarkeit die Grafen zu Montfort inne hatten.
Um die Armen, Behinderten, Witwen, Waisen und die eigenen Bediensteten täglich versorgen zukönnen, ist für das Heilig-Geist-Spitalzu Lindau eine intensive Fisch- und Teichwirtschaft von sehr großer Bedeutung. Einer Erzählung zur Folge, soll es beim Abliefern der abgefischten Fische im Jahre 1765 an das Heilig-Geist- Spital zu Lindau (1) Unregelmäßigkeiten gekommen sein; nämlich 256 Fische weniger als im Besatz vorgesehen.
Weihermeister und Gugger von Loch werden vom Verwalter des Spitals der groben Pflichtverletzung verdächtigt. Er beraumt eine Untersuchung diese Vorfalls an, denn karge Mahlzeiten für die ganze Spitalfamilie sind zu erwarten. Geschickt weist der Weihermeister alle Anschuldigungen von sich und bezichtigt seinerseits den Guggeraufgrund seiner, angeblichen Beobachtungen, des Fischraubes. Trotz aller Beteuerungen seiner Unschuld - er ist der Redegewandtheit des Weihermeisters nicht gewachsen- verstrickt sich der Gugger in Widersprüche und seine Verurteilung scheint sicher.
Kurz vor dem Urteilspruch erscheint eine sonderbare Gestalt und mit ihr, nach und nach weitere, die sich auf Befragen des Verwalters hin, allesamt als die Hüter der Weiher zu Weißensberg zu erkennen geben. Sie führen nun Ihrerseits bittere Klage über die üblen Freveltaten des Weihermeisters , der, unter der erdrückenden Beweislast, nicht nur diese Freveltat gestehen muss. Der Verwalter des Heilig-Geist-Spitals nimmt dem Weihermeister die Schlüssel zum Stempfel ab, enthebt ihn seines Amtes, sowie all seiner Rechte und jagd ihn mit Schimpf und Schande davon. Der Gugger von Lochwird, auf Drängen der Hüter der Weiher zu Weißensberg, zum neuen Weihermeister ernannt. Zum Dank und zum Gedenken an seine wundersame Rettung verspricht er, jeweils am Jahrestag den Hütern der Weiher zu Weißensberg deren Lieblingsmahl zu bereiten und darob auch die Bedürftigen nicht zu vergessen.
BEMERKUNGEN
dieses im Zustiftungsverzeichnis des Spital -renov. 1600 3,8- aufgeführte Mahl, wird auch heute noch zum Abschluss des Häsabstaubens bereitet und gemeinsam mit älteren Bürgern aus den 11 Ortsteilen unserer Gemeinde verzehrt. Diese Geschichte wird jeweils vor dem Häsabstauben als Tanzspiel aufgeführt. Der Ortsteil LOCH wird anno 1430 als "hus im loch" erstmals urkundlich erwähnt. Erst im Jahre 1929 erhält LOCH per Gemeinderats Beschluss mit 12:00 Stimmen seinen heutigen Namen ROTHKREUZ.
(1) nach dem Kauf des gesamten Besitzes von Vogt Eberhard zu Sumerau, genannt Rudolfsried am 12. Dezember 1383 bis zur Säkularisation ist das Heilig Geist Spital zu Lindau Eigentümerin, Niedergerichts- und Patronatsherr von Weißenberg.
Die Maske
Holzmaske aus Weymouths - Kiefern - Holz; Erdfarben bemalt, in jede Maske sind Binsen geschnitzt; jede Maske hat ihren eigenen Charakter;
Das Häs
zweigeteiltes " Blätzlehäs"; sechsfarbig; fünf in Erdfarben gehalten; die sechste ist rot als Zeichen, dass wir aus einer "ehedem katholischen Gemeinde" kommen. An der Haube sind drei Schellen angebracht; je Häs sind 900 Blätzle einzeln aufgenäht;
Attribut
Binsenwedel mit dem sie die Menschen "abstauben". vom Wesen her sind die Weihergeister freundlich, hilfsbereit, hintergründig und verschmitzt.